Kivelingsfest
Begründet durch die Entstehungsgeschichte haben die Kivelinge von der Stadt Lingen das Recht erlangt regelmäßig ein großes Fest zu feiern. Bereits vor und auch nach dem Ersten Weltkrieg fanden die Feste der Kivelinge im dreijährigen Turnus statt. Im Jahre 1972 fand erstmals ein durch die Kivelinge organisiertes Volksfest statt. Grund war die 600-Jahr-Feier des Vereins, an der auch die Bevölkerung Lingens und der Umgebung Teil haben sollte. In den folgenden Jahren wurden die alle drei Jahre zu Pfingsten stattfindenden Volksfeste ein fester Bestandteil Lingens. Einen grundlegenden Wandel erfuhr das Volksfest im Jahre 1996. Seit dem verwandeln die Kivelinge die Lingener Innenstadt in einen Marktflecken des 16. Jahrhunderts. Besonderen Ausdruck findet dies in den Aufbauten, Fassaden und Kostümen, die teilweise nach Originalvorlagen der damaligen Zeit entstehen.
Seit dem Kivelingsfest 1996 hat es eine rasante Entwicklung gegeben. Von Fest zu Fest hat es immer mehr Besucher angezogen, so dass im Jahr 2011 mit 25.000 Besuchern ein neuer Rekord aufgestellt werden konnte. Die Welfen sind natürlich auch beim Kivelingsfest traditionell am Pulverturm zu finden. Dabei wird nicht nur der Platz vor dem Turm in ein historisches Ambiente getaucht sondern auch der Pulverturm selbst ist für die Gäste geöffnet. Eine seltene Gelegenheit dieses Gebäude einmal von innen zu besichtigen.
Unsere Kivelingsfeste standen die letzten Jahre unter verschiedensten Motti. So entführten wir im Jahre 2002 die Besucher z.B. in die Zeit der Hexenprozesse. Drei Jahre später wurde im Turm Alchemie betrieben und entlockte so manchem Gast einen erstaunten Blick. 2008 fand das Fest zum Thema: „Kampfkunst im Mittelalter“ statt. Neben einer Waffenausstellung und -Schmiede war unsere Kampfkunst in einem Schauspiel live zu bewundern. Das Kivelingesfest 2011 hatte das Motto: „Heilkunst im Schatten des Pulverturms“. Im Inneren des Turms zeigte Medicus Ianus Iatrogenus zusammen mit der Kräuterfrau Maria von Bingum, wie weit die medizinische Forschung im 16. Jahrhundert fortgeschritten war. Wo hingegen auf dem Turmplatz der zwielichtige Bader Bernhard von Cöln und sein Geselle Malt de Hopf versuchten ihr Wundermittel „Universalspizifikum“ unter das Volk zu bringen.
Selbstverständlich bieten wir während des Kivelingsfestes nicht nur Schauspiel, sondern sorgen uns auch um unsere kleinen Gäste. Beim Bänderbinden, Ritterhelme basteln oder Armbrustschießen können die Kinder Teil der mittelalterlichen Welt werden. Auch für das leibliche Wohl der Besucher ist stets gesorgt. Neben den Klassikern aus Gerste, Hopfen und Rebe bieten wir auch allerlei Köstlichkeiten vom Schwenkgrill. Gegen Abend verwandelt sich der Platz dann in eine Weinlaube, bei der dank Feuerspuckern und Lautenklang auch für Auge und Ohr einiges geboten wird.
Das nächste Kivelingsfest findet zu Pfingsten 2017, 3. und 4. Juni, statt.
Um die Zeit bis dahin etwas zu verkürzen, können Sie sich das Aftermovie des Kivelingsfestes 2017 von den Kivelingen anschauen.