Die Welfen Wappen
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Die Welfen Wappen

Pulverturm

Bereits im 13. Jahrhundert begannen die Grafen von Tecklenburg, an der Stelle an der heute Lingen liegt, eine Festungsanlage zu bauen. Die Errichtung erfolgte unter der Aufsicht von Otto und Gottschalk von Direken im Jahre 1320 im Auftrag von Otto dem Vierten von Tecklenburg. Der Bau dieses Castels komplementierte die Festungsanlagen unserer Heimatstadt Lingen. Herzstück des Castels bildete der Pulverturm, der den jeweils herrschenden Königshäusern als Arsenal und Lagerstätte für die Schießpulverreserven diente. In der Nacht auf den 2. Mai des Jahres 1607 jedoch wütete ein Feuer in der Burg, dass von den Bürgern der Stadt nicht rechtzeitig unter Kontrolle gebracht werden konnte, sodass es die Pulvervorräte im Turm entzündete. Die nachfolgende Explosion zerstörte einen Großteil des Castels und war somit auch für den tragischen Tod vieler Einwohner verantwortlich. Über dieses Unglück gibt es drei Berichte von Zeitzeugen, die bis heute erhalten blieben. Am präzisesten beschrieb der Lingener Stadtpfarrer und Erzpriester Joachim Hamconius die Unglücksnacht. Dieser flüchtete mit seinen Anhänger auf den Marktplatz, als er bemerkte, dass die Bürger das Feuer nicht unter Kontrolle bringen konnten und sah von dort aus die gewaltige Explosion und Trümmerteile, die durch die Luft flogen und in der Stadt beinahe jedes Haus beschädigten.

Jahrhunderte lang wurden die Turmruinen von Efeu überwuchert bis 353 Jahre später die Kivelingssektion „Die Welfen“ den Entschluss fasste, diese Facette des historischen Stadtbildes wieder in seinen ursprünglichen Zustand zurückzuversetzen. In den Wintermonaten des Jahres 1960 begann die Sektion den Wiederaufbau des Turmes. In über 3000 Arbeitsstunden wurden rund 250 Tonnen Bruch- und Kieselsteine unter Verwendung von 70 Sack Kalk und über 200 Sack Zement ein- und aufgebaut. Dank dem ehrenamtlichen und aufopferungsvollen Engagement der Sektionsmitglieder und ihrer Helfer, die oft schlechten Witterungsbedingungen trotzen mussten, konnten die Restaurationen passend zum Kivelingsfest im Jahre 1961 abgeschlossen werden.

Auf Grund dieser Bemühungen bekamen die Welfen von der Stadt Lingen das Hausrecht zugesprochen. Im Gegenzug erhielten sie die Auflage den Charakter des Pulverturms zu erhalten und zu pflegen. Durch verschiedener Projekte, wie beispielsweise dem Bau einer Maueranlage im Jahre 1976, oder auch der Trennung von Turmterrasse und Turmplatz durch ein neues Tor, ist das Antlitz des Turms noch im ständigen Wandel. Das Tor wird dabei durch den Leitspruch der Sektion

“Einmal Welfe- Immer Welfe”

verziert

Die aktuellsten Änderungen fanden dann 2010/2011 in Form einer kompletten Innenrenovierung und Dachsanierung statt, die wie auch der Wiederaufbau zeitlich zum Kivelingsfest beendet werden konnten, sodass der Turm wieder im neuen Glanz erstrahlt. So kommt es, dass die Sektion „Die Welfen“ es sich über viele Jahre zur ehrenvollen Aufgabe gemacht hat, den Pulverturm und mit ihm die Historik unserer Heimatstadt zu pflegen und zu erhalten. Jede Generation der Sektionsmitglieder hat sich auf ihre persönliche Art bei dieser Aufgabe verewigt und auch die noch Folgenden werden ihren Teil dazu beitragen.

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